Zu erwartende Sterbefälle Oberndorf
Nachfolgenden Text haben Herr Bürgermeister Schröder und die Mitglieder des Bauausschusses von Oberndorf erhalten. Es enthält eine Bedarfsermittlung für die Friedhofsplätze, da die Erweiterungsflächen des Friedhofes den Wohnbauten zum Opfer fallen sollen!
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Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Sehr geehrte Damen und Herren vom Bauausschuss Oberndorf!
Nachfolgend meiner ersten Stellungnahme zur geplanten Änderung des REK 1998 betreffend der Vorbehaltsflächen für den Friedhof (nachzulesen unter: http://www.zukunft-oberndorf.at/stellungnahme-geplante-aenderung-rek-1998-vorbehaltsflaechen-friedhof/) habe ich mir Gedanken um den tatsächlichen Bedarf an Friedhofsplätzen in den nächsten 40 Jahren gemacht.
Dazu habe ich mich den offiziellen Daten der Statistik Austria bedient, die die Bewohnerstruktur in Altersgruppen in Fünfjahresschritten einteilt. Basis ist das Jahr 2011. Auch Basis 2011 ist die durchschnittliche Lebenserwartung von 81 Jahren. Anhand dieser Basisdaten habe ich einen Bedarf für die nächsten 40 Jahre von 3.226 Sterbefällen „errechnet“. Nicht eingerechnet habe ich die immer höher werdende Lebenserwartung, aber auch nicht den zusätzlichen Zuzug nach den geplanten Bauvorhaben beginnend Frühjahr 2014.
Ich persönlich halte das REK 1998 für überaus gelungen und es wurde meiner Meinung nach mit großer Rücksichtnahme auf die zukünftige Entwicklung von Oberndorf niedergeschrieben. Den Verfassern des gültigen REK war der zusätzliche Bedarf an Friedhofsplätzen durch den großen Zuzug der 80er und 90er Jahre bewusst, daher wurde diese Fläche als Vorbehaltsfläche festgelegt. Auch finden die geburtsstarken Jahrgänge der Nachkriegsjahre noch Berücksichtigung.
Es kann doch nicht sein, wenn ein Bauträger dann diese Vorbehaltsflächen erwirbt, dass dies dann nicht mehr seine Gültigkeit haben soll und der Bedarf „lt. Friedhofsverwaltung“ nicht mehr gegeben ist. Nicht nur, dass Oberndorf lt. Landeskorrespondenz vom 29.08.2013 bereits jetzt schon die dichtest besiedelte Gemeinde Salzburgs ist (nachzulesen unter: http://www.zukunft-oberndorf.at/oberndorf-ist-die-dichtest-besiedelte-gemeinde-salzburgs/) und den Bewohnern durch die nicht mehr enden wollende Zupflasterung jeder Grünfläche der Lebensraum empfindlich eingeschränkt wird, soll nun auch die Fläche für die mit Sicherheit notwendige Erweiterung des Friedhofes der Bauwut zum Opfer fallen! Zuerst schränkt man den Bewohnern den Lebensraum massiv ein, dann lässt man ihnen nicht mehr Platz für die letzte Ruhestätte. Ein reiner Urnenfriedhof kann auch nicht die Lösung sein.
Sollte die Gemeindevertretung von Oberndorf tatsächlich dieser REK-Abänderung zustimmen, verkommt diese Gemeindevertretung meiner Meinung nach zu einer Marionette der Bauträger und ist keine Vertretung der Bürger mehr, von denen sie jedoch gewählt wurde!
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Thür