Flachdach-Würfel völlig ungeeignet!
Nicht nur, dass die hochgelobte (von wem?) moderne Architektur in Oberndorf nicht an die umliegenden Gebäude angepasst ist, so erweisen sich die Flachdach-Würfelkomplexe nachweislich als äußerst unwirtschaftlich für unsere Breiten!
Bekanntlich hat Salzburg durchschnittlich knapp 200 Regentage im Jahr. Regen ist nass. Flachdächer begünstigen nicht gerade den Abfluss von Wasser, so kommt es immer wieder zur Pfützenbildung und spätestens nach 10 Jahren sind die ersten Dichtungsmaßnahmen erforderlich.
Bei den Qualitätsbauten der GSWB ist dies zum Teil auch schon früher der Fall. So ist das Dach der Anlage GSWB VIII in Oberndorf-Ziegelhaiden (ehem. Schweiberer-Gründe) bereits kurz nach dem Bezug an manchen Stellen undicht geworden.
Ein weiteres, ebenfalls schwerwiegendes Problem bei dieser Bauweise, ist die Verschmutzung der Fassade.
Da gerade in dieser Bauausführung ein überstehendes Dach eher nicht üblich ist, wird die Fassade bei jedem kleinsten Regen nass. Das Wasser fließt auch hier nicht ab und bildet schöne Algen an der Fassade. So geschehen ebenfalls beim Objekt GSWB VIII in Oberndorf-Ziegelhaiden, welches sich immer mehr zum Schandfleck entwickelt!
Nachdem diese deutliche Verfärbung der Fassade von den Bewohnern bei der GSWB bemängelt wurde, kamen seitenweise Gutachten und Bestätigungen von „Experten“ daher, dass dies von den umliegenden Landwirtschaften begründet ist, da diese durch die „Naturdüngung“ ganz bösartige Keime freisetzen würden, die genau dieses Objekt befallen würden. Alle umliegenden Gebäude in Satteldachausführung blieben jedoch von den bösartigen Bauernkeimen verschont.
Erst als sich von den 54 Wohneinheiten 22 entschlossen haben, gesammelt dem Mieterschutzverband beizutreten und rechtliche Hilfe durch diesen in Anspruch genommen wurde, konnte eine Einigung und ein Einlenken mit der GSWB erreicht werden. Ansonsten wären die Bewohner selbst auf dem Schaden sitzen geblieben und dieser wäre ganz komfortabel über die Betriebskosten abgerechnet worden.
Nachdem die erste Fassadensanierung bereits über ein Jahr her ist, tritt selbige Verfärbung nun schon wieder zu tage. Vermutlich wird das Spielchen von vorne beginnen und es kommt wieder zur Streitfrage, wer nun diese Sanierungskosten zu tragen hat.
Da Oberndorf, bedingt durch die sehr hohen Grundpreise, für den sozialen Wohnbau nicht mehr rentabel wäre, muss eben „billig“ gebaut werden. „Billig“ bedeutet in diesem Fall das Weglassen des Satteldaches. Dass ein solches Satteldach neben dem riesen Vorteil der Gestaltungsmöglichkeit des Vordaches aber auch noch zusätzlichen Stauraum und auch einen Hitzeschutz darstellt, ist den handelnden Personen komplett egal. Es ist bekannt, dass wer billig baut, teuer baut. Natürlich kann man sich dann rühmen und behaupten, man kann die Grundmiete günstig halten. Nur haben die Mieter nicht nur die Grundmiete zu berappen, sondern zusätzlich auch die äußerst deftigen Betriebskosten, die übrigens auch nicht förderbar für die Wohnbeihilfe sind. So trifft es gerade die Menschen, die Anspruch auf geförderten Wohnbau haben, deren finanzielle Mittel stark eingeschränkt sind, doppelt. Denn die Grundmiete ist so gering, dass der arbeitende Teil der Bevölkerung ohnehin selten in den Genuss der Wohnbeihilfe kommt, die hohen Betriebskosten jedoch einen beträchtlichen Teil des Haushaltsbudgets belasten.
Somit wird das „leistbare Wohnen“ zum großen Kostenfaktor und unterscheidet sich im Preis nicht im Geringsten von frei auf dem Markt verfügbaren Mietangeboten. Denn die privaten Vermieter dürfen, im Gegensatz zu den GEMEINnützigen Bauträgern, nicht alle Kosten weiterbelasten.
Vor 100 und auch vor 50 Jahren waren die Menschen noch „nicht so deppert“ und haben Flachdächer ohne Vordach gebaut. Nur ab und zu bekommt man schon den Eindruck, dass sich die Architektur nicht mehr mit den regionalen Gegebenheiten befasst sondern nur noch provozierend „anders“ entwerfen kann und die Menschen dann in Würfeln wohnen müssen, in denen sie alleine die Fassadensanierungskosten erschlagen. Von den undichten Dächern ganz zu schweigen. Auch ist auffällig, dass Bauträger die ihre Wohneinheiten VERKAUFEN müssen und nicht einem Bürgermeister „zum Verteilen“ geben können, sehr wohl in der, zwar in der Errichtung teureren, jedoch langfristig günstigeren, Satteldachvariante inklusive Vordach bauen. Auch private Bauvorhaben sind in den seltensten Fällen in der „GSWB-Optik“ ausgeführt.
Aber solange wir von Politikern ohne Weitblick regiert werden, diese nur als Marionetten der gemeinnützigen Bauträger agieren, bzw. diese immer wieder gewählt werden, wird sich an dieser Verschandelungs- und Verteuerungskultur nichts ändern.
In der Bildergalerie ist die Fassade von GSWB VIII Ziegelhaiden zu sehen, wie sie sich nach 5 Jahren und der ersten Sanierung präsentiert. Als Schandfleck! Die Grünspansiedlung von Ziegelhaiden.