Naziangriff auf Moschee in Oberndorf?
War anfangs der Woche noch von einem „Vereinshaus“ in den Medien die Rede, bei dem ein Zwischenfall stattgefunden haben soll, so werden die Bezirksblätter in ihrer aktuellen Ausgabe vom 12.06.2013 schon deutlicher.
So soll ein bisher nicht auffällig gewordener 28jähriger Oberndorfer, angeblich bekleidet mit einem T-Shirt mit Nazi-Symbolen, die Moschee in Oberndorf gestürmt haben und gedroht haben „In zwei Tagen müsst ihr hier alle weg sein, sonst zünde ich das Gebäude an“!
Dabei wurde das Glas der Eingangstüre eingetreten und einige Möbelstücke in der Moschee zertrümmert.
Wieso wird so ein Zwischenfall von allen Medien, bis auf das Bezirksblatt, beschönigt oder gleich ignoriert?
Auch die Bürgermeisterpartei SPÖ Oberndorf informiert die Bürger nicht. Zwar betreiben sie selbst ein Facebook-Portal mit dem Namen „JA zu Oberndorf“, sind also nah am Bürger und könnten diesen Zwischenfall zur Diskussion freigeben, posten aber lieber im Stundenrhythmus Auszüge aus dem aktuellen Mitteilungsblatt der Stadtgemeinde Oberndorf, welches ohnehin jeder Haushalt erhalten hat und auch zusätzlich noch auf der Gemeindehomepage zum Download zur Verfügung steht oder kündigen irgendeinen Messetermin hinter dem Haunsberg an.
Die Bürger haben das Recht auf die ungeschminkte Wahrheit!
Vor allem wenn es um solche bedenklichen Zwischenfälle geht, in denen einer Glaubensgemeinschaft angedroht wird, dass deren Moschee angezündet wird, so sind wir schon der Meinung, dass die Politik in der Pflicht ist die Bürger darüber zu informieren!
Gerade in Oberndorf ist in den letzten 10 Jahren der Ausländeranteil massiv angestiegen. Um eine Integration zu ermöglichen, müsste eine Ghettobildung vermieden werden. Aber wir erleben genau gegenteiliges. Der Teil der Galerie über der Geschäftszeile zwischen DM und Libro wird fast ausschließlich von Ausländern bewohnt, ebenso das Feuerwehrhaus. Die ausländischen Mitbürger kommen so gar nicht mehr mit der restlichen Bevölkerung in Berührung, die Vorurteile werden mehr und arten dann in Angriffen wie oben beschrieben aus. So entwickelt sich eine Parallelgesellschaft mit nicht mehr abschätzbaren Folgen für ein friedliches Miteinander.
Schade um diese vertane Chance der Integration, ist jedoch ein mehr als deutliches Zeichen des kollektiven Versagens der Politik, angefangen in den kleinen Gemeinden bis hin zur Bundespolitik!